Liquid Smoke Soße – Mein Rezept
Allein mit gutem Fleisch ist noch keine Grillparty perfekt – neben Brot und Salaten darf auch eine Auswahl an Grillsoßen an einem gelungenen Abend nicht fehlen. Sie sind als Dip oder als Marinade das „I-Tüpfelchen“ auf dem Grillfleisch und bieten mit ihren unterschiedlichen Geschmäckern reichlich Abwechslung.
Einer der absoluten Klassiker unter den Soßen und Dips ist die ursprünglich aus Amerika stammende Barbecue-Soße. Die begehrte Grillsoße kann entweder fertig im Supermarkt gekauft werden – oder aber ganz einfach selbst in der heimischen Küche hergestellt werden. Barbecue-Soßen sind aus wenigen Zutaten schnell gemacht und können geschmacklich den persönlichen Vorlieben angepasst werden. Ein gutes Rezept kann die gekauften Varianten eindeutig übertrumpfen.
Die meisten Barbecue-Soßen sind mit dem Attribut „rauchig“ oder „smoky“ versehen. Die entsprechenden Soßen schmecken nicht nur nach dieser Geschmacksnote, sondern enthalten auch einen gewissen Anteil an Räucherrauch: Sie haben ihr Aroma richtigem Rauch aus der Räucherkammer zu verdanken, der in Form von Liquid Smoke, einem flüssigen Raucharoma aus kondensiertem Rauch, eine Zutat der Soße ist. Dieses Raucharoma ist längst nicht mehr der Industrie vorbehalten, sondern findet sich, abgefüllt in praktische Flaschen, für Jedermann im gut sortierten Supermarkt oder in Online Shops auch für den privaten Gebrauch.
Da Liquid Smoke sehr stark konzentriert ist, sollte das Raucharoma mit großer Vorsicht werden. Schon wenige Tropfen des Liquid Smoke reichen für das gewünschte Geschmacksergebnis völlig aus, zu viele hingegen machen die Räuchernote schnell zu intensiv und überdecken den eigentlichen Geschmack der Soße.
Barbecue-Soße: Das Grundrezept für den amerikanischen Klassiker
Die klassische Barbecue-Soße verfügt über eine leichte Rauchnote, hat zudem ein leicht süßliches Aroma und ist von der Konsistenz her eher dickflüssig. Nach einigem Herumprobieren ist das folgende, unkomplizierte Rezept zu meinem Lieblingsrezept geworden:
Zutaten:
- 1 EL Öl, geschmacksneutrales
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, gepresst
- 150g Tomatenketchup
- 2 EL Essig, z.B. Balsamico-
- 2 EL Brauner Zucker
- 1 Messerspitze Chilipulver
- Eine Prise Salz
- Wenige Tropfen Räucheraroma („Liquid Smoke“)
Für das Grundrezept wird zunächst ein Esslöffel Öl in einem Topf erhitzt und die gehackte Zwiebel sowie die gepresste Knoblauchzehe darin glasig gedünstet. Nun werden unter ständigem Rühren nach und nach der Tomatenketchup, der Essig, der braune Zucker, eine Prise Salz und das Chilipulver hinzugefügt. Sind alle Zutaten vermischt, wird auch das Raucharoma Liquid Smoke hinzugefügt. Hierbei empfiehlt sich ein tropfenweises Vorgehen mit jeweiligem Abschmecken, bis die gewünschte Rauchnote erreicht ist.
Anschließend muss die Barbecue-Soße bei niedriger Hitze und gelegentlichem Umrühren etwa 10 Minuten lang köcheln gelassen werden, sodass sie etwas eindickt.
Falls die Soße eine besonders glatte Konsistenz haben soll, kann sie im Anschluss noch püriert werden. So werden auch die Zwiebelstückchen noch zerkleinert.
Ist die Soße fertig, sollte sie für einige Stunden kühl gestellt werden. Erst dann entfaltet sie ihr volles Aroma. Die fertige Barbecue-Soße ist im Kühlschrank, aufbewahrt in einem luftdichten Gefäß, etwa zwei bis drei Wochen haltbar.
Die Barbecue-Soße ist nicht nur ein echter Klassiker auf Grillpartys, sondern lässt auch viel Spielraum für Kreativität. Das Grundrezept kann auf verschiedene Weise abgewandelt werden und sich so auf jedem Event mit einer neuen, interessanten Geschmacksnote und mit einem ganz persönlichen Touch präsentieren. Die folgenden Variationen stellen dabei lediglich ein paar Anregungen dar.
Variation 1: Hot BBQ
Die Hot BBQ-Soße erhält durch das Hinzufügen verschiedener Gewürze eine angenehme Schärfe. Die angegebenen Mengen für die Gewürze sind lediglich ein Vorschlag und können – je nach eigenem Geschmack – verringert oder erhöht werden.
Zusätzliche Zutaten zum Grundrezept:
- 1 kleine Chilischote, frisch
- 1 TL Pfeffer, schwarz oder weiß
- ein paar Tropfen Tabasco
Zunächst wird die Chilischote fein gehackt und anschließend getreu des Grundrezeptes zusammen mit der Zwiebel und dem Knoblauch in Öl gedünstet. Anschließend wird der Pfeffer darüber verteilt und einige Sekunden mit erhitzt. Nun werden die restlichen Zutaten des Grundrezepts hinzugefügt und die Mischung zusätzlich noch mit Tabasco abgeschmeckt. Der weitere Kochvorgang der Hot BBQ-Soße erfolgt genau wie beim Grundrezept.
Variation 2: Kaffee
Eine Geschmacksnote der etwas anderen Art bringt eine kleine Tasse starken Kaffees in die herkömmliche Barbecue-Soße.
Zusätzliche Zutaten zum Grundrezept:
- 100ml gekochter Kaffee, stark
Wie beim Grundrezept werden auch bei der Kaffee-Variation erst die Zwiebeln und der Knoblauch in Öl gedünstet. Anschließend werden der Kaffee, der braune Zucker und die Messerspitze Chilipulver hinzugefügt. Die Kaffee-Gewürz-Mischung muss 10 Minuten lang köcheln. Anschließend werden die verbliebenen Zutaten des Grundrezeptes hinzugefügt und die Mischung für weitere 15 bis 20 Minuten köcheln gelassen, bis die gewünschte Konsistenz erreich ist. Bleibt die Soße aufgrund des Kaffees zu flüssig, kann sie mit etwas Tomatenmark angedickt werden. Sollte die Soße beim Abschmecken durch den Kaffee zu bitter sein, kann zudem der Zuckeranteil etwas erhöht werden.
Variation 3: Whisky
Whisky und eine gute Barbecue-Soße haben ein entscheidendes Merkmal gemeinsam: Sie verfügen über eine feine, rauchige Geschmacksnote. Eine Kombination aus den beiden harmoniert aufgrund dieser Gemeinsamkeit wunderbar.
Zusätzliche Zutaten zum Grundrezept:
- 50ml Whiskey
- 1 EL Honig
Der Whisky wird zusammen mit den bereits in Öl gedünsteten, gehackten Zwiebeln und dem Knoblauch in eine Pfanne gegeben und etwa fünf bis zehn Minuten lang erhitzt. Dabei sollte er jedoch nicht kochen. Anschließend werden alle restlichen Zutaten des Grundrezeptes und der Honig hinzugefügt und die Barbecue-Soße wie gewohnt zubereitet.
Die Whisky-Variante kann bis zu 30 Minuten köcheln gelassen werden, da sie aufgrund des erhöhten Flüssigkeitsgehalts etwas flüssiger ist. Sollte die Konsistenz nicht dickflüssig genug sein, kann die Soße mit etwas Tomatenmark angedickt werden.
Weitere Zutaten, mit denen sich das Experimentieren lohnt, sind beispielsweise Ahornsirup, Kräuter wie Koriander oder Thymian, Senf, verschiedene Essigsorten wie Weißwein- oder Himbeeressig, Ingwer, Sesam, Erdnussbutter, Limettensaft, Zimt, Malzbier, Cola, fruchtige Marmeladen oder Säfte wie Apfelsaft. Sogar Zartbitter-Schokolade ist im selbstgemachten Grillsoßen-Klassiker denkbar. Der Phantasie sind beim Kochen der eigenen Barbecue-Soße keine Grenzen gesetzt.